der erste morgen findet uns hier.
staub tanzt in einem hellen streifen.
pflanze am fenster nickt uns zu.
dein atem noch warm vom schlaf.
dein lachen: erstes wort. immer richtig.
ein grinsen, das mich kennt,
der tag macht los, wir bleiben liegen.
du bleibst nah.
/
du summst wie ferne bienen.
vanille und stadt an deiner haut,
so leicht, ein blinzeln.
du nimmst meine hand, als wär’s zum ersten mal. track eins.
wg-küche, magnete halten pläne.
jemand streicht brot im halbschlaf,
eine tür atmet. kann jemand kaffee? läuft.
/
kein ziel, kein plan, kein stress.
nur diese küche mit offenem fenster.
wasserkocher macht nebel,
wir würzen den toast mit pfeffer
und nennen das leben. passt.
/
ampel klickt, gleise singen, klick-klack.
kaffee am rhein, dampf in der hand.
ein boot bügelt die welle,
ein kran rückt den himmel an die stelle.
mein herz hält mit. neu kalibriert.
/
uhr langsam, blick schnell,
bis wir uns wiedersehen.
den rest erzählen wir dort. später.
/
du zeigst mir die abkürzungen.
ich erfinde umwege.
wir treffen uns genau dazwischen,
an einem büdchen, das auch im winter an sommer glaubt. hook.
/
vinyl nur noch als leise rille in der erinnerung.
handy ohne balken.
wir tauschen erzählungen.
dein heute, mein jetzt,
remix aus worten,
wir lassen sie laufen. nur mit uns. repeat.
/
uferweg, brücke, wind an der wange.
cafés, die uns noch nicht kennen.
wir üben unser echo,
lassen es irgendwo zwischen den stühlen stehen. refrain im raum.
/
du fühlst den groove, ich halt den beat,
deine söckchen auf der heizung,
mein satz auf deinem zettel,
die stadt klopft durch die wände,
wir klopfen zurück. call & response.
/
kein ziel, nur shuffle,
und dieses gemeinsame zählen.
eins für den mut, zwei für die spannung,
drei für „bleib“, vier für „gehst du mit?“.
fünf – und schon sind wir weiter.
/
nachts liegt die stadt wie türme aus gläsern.
jeder schritt zieht bahnen aus licht.
wir gehen im jetzt verloren,
und bleiben gerne dort.
und morgen ist egal.
zusammen. goodnight.
–
frederik rentrop
köln, 2005